.
Mainbernheim - Historisches Markgrafenstädtchen im Landkreis Kitzingen.
Blick auf Mainbernheim vom Dornberg aus Richtung Kitzingen

Die Grabengärten an der B8

Grabengärten

Die Grabengärten in Mainbernheim

Seit die heutige Ortsdurchfahrt der B 8 bereits 1938 als Umgehungsstraße um die enge Altstadt gebaut wurde, liegen die Grabengärten im Blickfeld der Autofahrer und sind in Verbindung mit der Stadtmauer und den Türmen für Touristen ein lohnendes Fotomotiv und damit zur „Visitenkarte“ der Stadt Mainbernheim geworden.

Unsere Grabengärten befinden sich dort, wo früher der Wassergraben zum Schutz und zur Sicherheit der Stadt Mainbernheim verlaufen ist. Nachdem dieser seine ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllen musste, wurden dort Kleingärten angelegt, die insbesondere den Bewohnern unserer Altstadt zum Gemüse, Beeren- und Kartoffelanbau dienten. Lange Zeit waren die Grabengärten begehrt und die Nachfrage nach Gartengrundstücken überstieg die Anzahl der zu vergebenden Parzellen. Dies galt vor allem auch während und nach dem 2. Weltkrieg, wo man über Nahrung aus dem eigenen Anbau froh und dankbar war. Und es setzte sich fort bis in die 1980er Jahre, nachdem sich besonders aus Siebenbürgen zugezogene Bürger tatkräftig gärtnerisch betätigt haben.

Doch mit der Zeit wurden die Grabengärten immer weniger genutzt. Der zurückgehende Anbau an Nahrungsmitteln und Blumen brachten es mit sich, dass immer mehr Grasflächen entstanden sind und die Grabengärten damit an Attraktivität verloren haben.

Neugestaltung der Grabengärten 2014-2016

Der Stadtrat schon vor Jahren überlegt, wie die Flächen vor der Stadtmauer sinnvoll genutzt werden könnten. 2006 wurde Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für die Grabengärten zu gewinnen und das Interesse an der Bewirtschaftung zu wecken. Verschiedene Vorschläge, angefangen von einer Parkanlage mit Kinderspielplätzen bis hin zur Ausweitung von Parkflächen im Grabenbereich wurden diskutiert. Der Stadtrat versuchte, mit Bewirtschaftungsprämien die Grabengärten attraktiver zu machen. Unter anderem hat sich die Stadt am Projekt des Landkreises „Gartenkultur im Kitzinger Land“ und an der Präsentation im Rahmen der Kleinen Gartenschau 2011 in Kitzingen beteiligt.

Im Sommer 2012 ergab sich die Chance, die Grabengärten im Rahmen eines Leader-Projektes zu aktivieren und umzugestalten. Der Stadtrat hat das Projekt befürwortet und zielstrebig weiter verfolgt. Im Herbst 2012 wurde das Landschaftsplanungsbüro wgf aus Nürnberg mit der Planung beauftragt. Weitere Beratungen im Stadtrat und eine Bürgerwerkstatt im November 2012 brachten verschiedene Umsetzungsideen. Es zeigte sich schnell, dass im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Grabengärten weitere Maßnahmen sinnvoll und notwendig waren. Im Vorfeld wurde die Stadtmauer in diesem Bereich neu verbandelt und hergerichtet. Der entlang der B 8 verlaufende Gehweg war in einem sehr schlechten Zustand, so dass mit dem Staatl. Bauamt vereinbart wurde, diesen im Radwegeprogramm des Bundes als Radweg auszubauen und bis zur Einmündung der Straße „Am Steinberg“ zu verlängern. Aus den ursprünglich in einem Leader-Projekt konzipierten Aktivierung der Grabengärten mit rd. 190.000,00 € war ein umfassendes Konzept zur Umgestaltung der Grabengärten mit einem staatlich finanzierten Radwegebau geworden, mit Gesamtkosten von rd. 1,43 Mio Euro. Als weiterer Fördergeber hat sich die die Regierung von Unterfranken im Bund-Länder-Städtebauförderprogramm an den Kosten baulichen Maßnahmen im Bereich der Grabengärten mit 80% beteiligt.

Bei den weiteren Planungen war eine Einbindung der Fördergeber ebenso wichtig wie die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gartenbewirtschafter. Der Vorlauf bis zum Start der Baumaßnahmen nahm dann doch mehr Zeit in Anspruch als geplant und so war das gesamte Jahr 2013 diesen vorbereitenden Arbeiten vorbehalten. Es mussten die Grunderwerbsverhandlungen für den Radweg geführt und sodann die notariellen Vorverträge abgeschlossen werden. Das Ing.-Büro Röschert plante in enger Abstimmung mit dem Staatl. Bauamt und der Stadt Mainbernheim den Radwegebau, den behindertengerechten Ausbau der Bushaltestellen, die Querungshilfen und alle straßenbaulichen Maßnahmen.

Zur Detailplanung der Grabengärten wurden mehrere Workshops, Veranstaltungen und Bürger-werkstätten durchgeführt. Denn wir wollten nicht an den Nutzern vorbeiplanen, sondern es war uns wichtig, sie mit einzubeziehen und damit auch eine gute Basis für die weitere zukünftige Bewirtschaftung der Grabengärten zu schaffen.

Ab September 2014 erfolgte die Umsetzung des Grabengärtenprojektes und ein Jahr später war die Maßnahme im Großen und Ganzen abgeschlossen. Letzte Abschlussarbeiten, kleine Nachbesserungen und der Feinschliff erstreckten sich jedoch noch bis zur Einweihungsfeier im Juni 2016.

Im Nachgang zu diesen Baumaßnahmen hat der Landesbund für Vogelschutz im Rahmen der Aktivitäten für Fledermäuse in direkter Nachbarschaft zu den Grabengärten mit viel ehrenamtlichem Einsatz einen naturnahen Garten „hortus nocte“ für Nachtschwärmer angelegt, der ganzjährig besichtigt werden kann.

Sie können Parzellen kostenlos pachten

Neben den schön gestalteten Aufenthaltsflächen im Bereich hinter der Bushaltestelle und den Zugängen zur Altstadt sollen auch künftig kleine, individuell angelegte Gartenparzellen das Bild der Grabengärten prägen. Wir konnten dafür neben den bisherigen GartennutzerInnen wieder einige neue Interessenten – auch von außerhalb Mainbernheims - finden, die sich als Hobbygärtner betätigen. Dennoch sind noch Parzellen frei bzw. werden als Blumenwiese oder zum Anbau von Kartoffeln genutzt.

Wir hoffen, dass auch die noch nicht verpachteten Flächen neue Bewirtschafter finden, die mit dazu beitragen, dass unsere Grabengärten ein so schönes, buntes Bild bieten.

Alle wesentlichen Informationen erhalten Sie in einer Broschüre, die wir herausgegeben haben und die im Rathaus erhältlich ist. Sie können sich gerne auch direkt ans Rathaus (Ansprechpartner: Herr Brummer, Tel. 09323-8042-36, eMail hans.brummer@mainbernheim.de ) wenden. Oder schauen Sie sich vor Ort um, fragen Sie unsere Gartennutzer oder die Aktiven unseres Obst- und Gartenbauvereins nach ihrem Erfahrungsschatz.

Wir freuen uns, wenn Sie Ihr Interesse an einer Gartenparzelle anmelden.

Formular-Interesse-Grabengartenparzelle(n) pdf392.pdf